Was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich?
Der Begriff “Nachhaltigkeit” kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Damals bedeutete er, dass nur so viele Bäume abgeholzt werden durften, wie auch wieder nachwachsen können, um ein Gleichgewicht in der Umwelt zu schaffen. Heute bezieht sich der Gedanke Nachhaltigkeit nicht mehr nur auf die Bäume, sondern auf alle Ressourcen unserer Erde.
Die Grundlage der Debatte um das Thema Nachhaltigkeit stellt der Brundtland-Bericht “Grenzen des Wachstums” des Club of Rome von 1987. Dieser gilt als Appell an die Menschheit und vor allem an die Industriegesellschaft, die Wirtschaftsweise zu überdenken und nachhaltig umzustellen, bevor die Wachstumsgrenze der Natur erreicht wird.
Nachhaltigkeit bedeutet in diesem Sinne, dass nicht nur die Bedürfnisse der Gegenwart, sondern auch die Bedürfnisse der zukünftigen Generationen befriedigt werden können. Im Jahr 2010 wurde dann die europäische Wachstumsstrategie der EU „Europa 2020“ veröffentlicht. Das darin beschlossene "intelligente Wachstum" umfasst eine Ausrichtung der Wirtschaft unter anderem auf Nachhaltigkeit. Einer der Schwerpunkte wurde auf ein “Ressourcenschonendes Europa” gesetzt. Dafür sollen unter anderem Programme in den Bereichen Klimaschutz, Energie und Verkehr unterstützt werden. Die Ressourcen unserer Umwelt sollen demnach nachhaltig bewirtschaftet und so der Ressourcenverbrauch gesenkt werden.
Das Ziel dieser Beschlüsse war es, ein Umdenken in der Gesellschaft zu bewirken, welches ermöglicht, in fast jedem Bereich der Wirtschaft einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten.
Auch beruflich den nachhaltigen Weg einschlagen – Was macht einen nachhaltigen Beruf aus?
Nachhaltige Berufe umfassen Tätigkeitsbereiche, welche zum Ziel haben, etwas zu leisten oder zu erschaffen, das den Blick in die Zukunft richtet.
Wer jetzt denkt, dass dies nur in ganz speziellen Berufen oder Unternehmen möglich ist, in denen die Mitarbeiter*innen aktiv etwas zum Umwelt- und Naturschutz beitragen, liegt falsch. Vielmehr sind mit nachhaltigen Berufen jene gemeint, welche nicht nur direkt, sondern auch indirekt positive Auswirkungen auf die Umwelt mit sich bringen.
Demnach sind nachhaltige Berufe überall dort zu finden, wo die Unternehmen und deren Mitarbeiter*innen sich um einen Wandel hinsichtlich einer ressourcen- und klimaschonenden Wirtschaftsweise bemühen. So gelten auch Arbeitsplätze aus der Herstellung von Produkten, Technologien und Dienstleistungen als nachhaltig, wenn diese darauf abzielen, Umweltschäden zu vermeiden und natürliche Ressourcen zu erhalten.
Dazu zählen beispielsweise Mechatroniker*innen, welche sich mit Elektroautos beschäftigen, oder der/die Fachinformatiker*in aus dem Bereich der Umweltinformatik.
Wie finde ich den passenden nachhaltigen Beruf für mich?
Nachhaltigkeit ist also prinzipiell in allen Bereichen möglich, egal ob Technologie, Textilherstellung, Lebensmittelbereich, Hotellerie oder auch der Kommunikation. Denn mittlerweile gibt es eine “grüne Nische” in der Berufswelt und diese bietet den Berufseinsteiger*innen eine gute Möglichkeit, die eigenen Neigungen, Interessen und Kompetenzen miteinander zu verbinden. Nachhaltig kann zum Beispiel auch ein Maurer arbeiten, der sich bei seiner Arbeit um die richtige Wärmedämmung kümmert, um zu vermeiden, dass die entsprechende Wohnung unnötig viel geheizt werden muss.
Allerdings sollte man auf der Suche nach dem passenden nachhaltigen Beruf ganz genau hinsehen, denn die gezielte Suche ist hier entscheidend. Stell dir selber die Frage: Wo liegen meine Stärken? Was interessiert mich am meisten? In welchen Bereichen habe ich vielleicht schon Erfahrungen sammeln können? Auf der Suche nach dem passenden nachhaltigen Beruf für dich ist also vorerst wichtig, dass du ein Interesse für Unweltthemen zeigst und offen für Veränderungen bist.
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