Beruf des Monats: Ausbildung und Arbeiten in der Pflege – mit der generalistischen Pflegeausbildung!
Du wolltest schon immer eng mit Menschen zusammenarbeiten, ihnen helfen und sie unterstützen?
Du möchtest in deiner Ausbildung viel Neues lernen und Abwechslung haben?
Du konntest dich bisher nicht zwischen Altenpflege, Kinderkrankenpflege oder Gesundheits- und Krankenpflege entscheiden?
Das ist nun kein Problem mehr – mit der neuen generalistischen Pflegeausbildung stehen dir alle Wege offen!
Die drei Ausbildungen waren vor 2020 noch sehr streng getrennt. Es ist aber eigentlich egal, ob man später in der Krankenpflege, Altenpflege oder Kinderkrankenpflege arbeiten möchte, jede*r braucht im Grunde die gleichen Fähigkeiten:
- Um gut in der Altenpflege zu sein, werden meist auch die Fähigkeiten und das Fachwissen aus der Krankenpflege benötigt.
- Bei Krankenpfleger*innen wiederum kommt es nicht selten vor, dass diese ebenfalls mit älteren Menschen oder Kindern in Berührung kommen.
- Seit Januar 2020 gibt es daher die EU-weit anerkannte generalistische Pflegeausbildung.
Übrigens: Auf unserer Seite findest du eine Auswahl an Praktikumsplätzen, bei denen du in den Beruf der Pflegefachkraft hineinschnuppern kannst.
Das machst du während der Ausbildung
Während der Ausbildung erlernst du die Pflege von Menschen aller Altersstufen und in allen Versorgungsbereichen. Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre und erfolgt in verschiedenen Settings wie Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Pflegeeinrichtungen. Der Unterricht findet in der Berufsschule statt, wo die theoretischen Grundlagen vermittelt werden. Die praktischen Erfahrungen sammelst du während deiner Einsätze in den verschiedenen Einrichtungen. Hier hast du die Möglichkeit, deine Fähigkeiten und Kenntnisse zu vertiefen und anzuwenden.
Während der Ausbildung durchlaufen die Auszubildenden verschiedene Stationen, wie z.B. die Grundpflege, die medizinische Pflege und die Geriatrie. Darüber hinaus wird dir auch Wissen in den Bereichen Hygiene, Ernährung und Physiotherapie vermittelt. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Ausbildung ist die Arbeit im Team. Als Auszubildende*r lernst du, wie du effektiv und kooperativ mit anderen Pflegekräften, Ärzt*innen und Therapeut*innen zusammenarbeiten kannst.
Du lernst unter anderem die Pflegeprozesse und Pflegediagnostiken sowohl in akuten als auch in dauerhaften Pflegeeinrichtungen kennen, erlernst die pädiatrische Versorgung von Kindern zum Beispiel in einem Kinderkrankenhaus und blickst hinter die Kulissen einer psychiatrischen Einrichtung. Am Ende erhältst du einen Abschluss als Staatlich anerkannte*r Pflegefachfrau/-mann.
Die Ausbildung bieten z. B. die bfz-Schulen an insgesamt zehn Standorten in Bayern an. Nach deiner dreijährigen Ausbildung kannst du dich entscheiden, welcher der Bereiche dir am besten gefallen hat und dich in diese Richtung spezialisieren.
Das machst du später im Beruf
Wie du schon erfahren hast, erlernst du in der generalistischen Pflegeausbildung die fachlichen Schwerpunkte aus allen drei bisher getrennten Berufen. Dadurch hast du dann im Beruf die Chance, bei der Pflege aller Menschen, unabhängig von Alter oder Erkrankungen, zu unterstützen. Nach einiger Zeit betreust du deine eigenen Patient*innen und wirst diese nach deren individuellen Bedürfnissen behandeln und den ganzen Verlauf bis hin zur gewünschten Heilung begleiten.
Im Berufsalltag als Pflegefachkraft gibt es viele verschiedene Aufgaben zu erledigen. Dazu gehört die Planung und Durchführung von Pflegemaßnahmen, die Dokumentation von Pflegeprozessen, die Beobachtung und Überwachung von Patient*innen sowie die Kommunikation mit Angehörigen und anderen medizinischen Fachkräften. Eine wichtige Rolle spielt auch die Beratung von Patient*innen und ihren Angehörigen, um ihnen bei der Bewältigung ihrer Krankheit zu unterstützen.
Der Beruf bringt viel Abwechslung mit sich, wodurch du jeden Tag etwas Neues erleben und erlernen kannst. Pflegefachkräfte begleiten ihre Patient*innen vom ersten Atemzug auf der Säuglingsstation bis hin zum letzten Atemzug im Altenheim.
Diese Fähigkeiten brauchst du
Eine Pflegefachkraft muss über eine Vielzahl von Fähigkeiten verfügen, um ihre Aufgaben erfolgreich ausführen zu können. Dazu zählen unter anderem Einfühlungsvermögen und Empathie, um Patient*innen verständnisvoll und einfühlsam zu behandeln und ihre Bedürfnisse zu erkennen und zu berücksichtigen.
Eine klare Kommunikation ist ebenso wichtig wie die Fähigkeit, den Überblick über viele Aufgaben und Patienten zu behalten und Prioritäten zu setzen. Zudem ist es von großer Bedeutung, im Team zu arbeiten und andere Mitglieder des medizinischen Teams zu unterstützen. Eine Pflegefachkraft trägt eine große Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Patient*innen und muss daher ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein haben.
Je nach Schweregrad der Beschwerden und Art der Behandlung benötigen manche Patient*innen eine intensivere Betreuung und eine längere Genesungsphase als andere. Daher solltest du mental stabil sein und dich nicht von schweren Schicksalen unterkriegen lassen.
Ein Gespür für Menschen und deren ganz individuellen Geschichten hilft dir dabei. Außerdem solltest du körperlich fit sein, da du viel auf den Beinen sein wirst und auch Patient*innen betreust, die sich nicht selbstständig bewegen können. Auch die Arbeit im Schichtdienst kann auf dich zukommen – denn die Menschen brauchen Tag und Nacht deine Hilfe, egal an welchem Tag. Zusammen genommen ermöglichen diese Fähigkeiten eine erfüllende Karriere als Pflegefachkraft.
Das bringt deine Zukunft
Nach der Ausbildung bist du eine EU-weit anerkannte Pflegefachkraft. Du kannst deine Fähigkeiten in vielen Bereichen einsetzen und sowohl in stationären Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Psychiatrien, als auch in Pflegediensten wie der ambulanten Akut- und Langzeitpflege arbeiten. Wenn du schon mehr Berufserfahrung hast, kannst du bis zur Stationsleitung aufsteigen, dort dein eigenes Team von Pfleger*innen leiten und neue Mitarbeiter*innen einarbeiten. Außerdem ist die Arbeit im gesamten EU-Ausland mit diesem Abschluss möglich.
Ein weiterer Vorteil des Berufs ist die Möglichkeit, sich in verschiedenen Spezialgebieten der Pflege weiterzubilden. Zum Beispiel können Pflegefachkräfte sich in der Intensivpflege, der Kinderkrankenpflege oder der Palliativpflege spezialisieren. Die berufliche Perspektive als Pflegefachkraft ist sehr gut, da es in diesem Bereich eine hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften gibt.
Außerdem kannst du mit etwas Berufserfahrung ein Studium antreten, zum Beispiel in der Pflegewissenschaft, Advanced Nursing Practice oder Geriatrie.