Weißt du, was der Unterschied zwischen einem Müllwerker und einer Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft ist? Na, es ist ganz einfach: Die Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft ist viel cooler! Warum? Weil sie nicht nur den Müll einsammelt, sondern sich auch um das Recycling und die Wiederverwertung von Abfall kümmert.

Aber was muss man eigentlich tun, um eine Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft zu werden? Die dreijährige Ausbildung findet dual statt – eine Hälfte im Ausbildungsbetrieb, die andere Hälfte in der Berufsschule.

In der Berufsschule

Die Berufsschule besuchst du im Blockunterricht, mehrere Wochen am Stück. Untergebracht bist du dort meistens im Wohnheim – keine Sorge, das musst du nicht selbst bezahlen! Die Berufsschule für Bayern liegt in Lauingen, im Landkreis Dillingen an der Donau.

Während der Berufsschulblöcke lernst du Grundlagen der Arbeitssicherheit, des Umweltschutzes und des Arbeitsrechts, sowie allgemeinbildende Fächer, wie Deutsch, Mathe, Englisch oder Sport. Aber vor allem stehen natürlich fachspezifische Themen auf dem Programm.

So lernst du alles über die verschiedenen Arten von Abfall und wie man sie am besten entsorgt. Auch Themen wie Müllvermeidung, Recycling und Wiederverwendung stehen auf dem Lehrplan. Ein großer Bereich deiner Ausbildung dreht sich um Umweltschutz: Du lernst, wie deine Arbeit aktiv dazu beiträgt, die Umwelt zu schützen, wie man nachhaltiger handelt und welche Maßnahmen in Zukunft ergriffen werden müssen, um den Klimawandel einzubremsen. Außerdem setzt du dich mit den rechtlichen Grundlagen der Abfall- und Kreislaufwirtschaft auseinander.
Auch Technik ist ein großer Bestandteil – du arbeitest später schließlich viel mit Maschinen. So lernst du nicht nur das Führen von Kehrmaschine, Bagger und Müllauto, du lernst auch wie die Geräte funktionieren und wie man sie richtig bedient.

Im Ausbildungsbetrieb

Als Fachkraft für Abfall- und Kreislaufwirtschaft arbeitest du in einem Unternehmen, das sich mit der Entsorgung von Abfall und der Wiederverwertung von Materialien beschäftigt. In deinem Ausbildungsbetrieb wirst du also lernen, wie man Abfälle sachgerecht und umweltfreundlich entsorgt und wie man Wertstoffe zurückgewinnt.

Ein typischer Tagesablauf in deiner Ausbildung könnte wie folgt aussehen: Zunächst überprüfst du, ob alle Geräte und Maschinen einsatzbereit sind. Dann sammelst du die Abfälle ein und transportierst sie zu den entsprechenden Behandlungsanlagen. Dort sortierst du die Abfälle weiter und bereitest sie für die Verwertung auf. Abschließend kontrollierst du, ob alles richtig sortiert wurde.

Zu den Tätigkeiten, die du während deiner Ausbildung als Fachkraft für Abfall- und Kreislaufwirtschaft ausführen wirst, gehören unter anderem die Planung und Organisation von Entsorgungsprozessen, die Überwachung von Entsorgungsanlagen und die Einhaltung von Umweltschutzvorschriften. Du wirst auch lernen, wie man verschiedene Geräte und Maschinen bedient, wie z.B. Abfallsammelfahrzeuge, Förderbänder und Sortieranlagen

Nach deinem Berufsabschluss erwartet dich ein spannender und zukunftstauglicher Beruf. Du arbeitest an verschiedenen Orten, von der Straße bis zum Sortierband, vom Bauhof bis zur Deponie. Auch dein Arbeitsumfeld ist abwechslungsreich: du fährst mit Kolleg*innen auf „Mülltour“, berätst Kund*innen zur richtigen Entsorgung und Wiederverwertung ihrer Abfälle, oder genießt die Abwesenheit von Menschen an der Sortieranlage. Je nach Einsatzgebiet trägst du Schutzkleidung, von den typischen gelben oder orangen Jacken, über Helm und Handschuhe bis zu Schallschutzkopfhörern.

Recycling: Das Wiederverwerten von Abfallmaterialien, um neue Produkte herzustellen.

Deponierung: Das Lagern von Abfällen an einem Ort, der dafür speziell vorgesehen ist, um Umweltbelastungen zu minimieren.

Verwertung: Das Nutzen von Abfallmaterialien als Rohstoffe, um neue Produkte herzustellen oder Energie zu gewinnen.

Abfallvermeidung: Die Maßnahmen, die dazu beitragen, die Menge an Abfall zu reduzieren, z.B. durch Wiederverwendung, Reparatur und bewussten Konsum.

Sondermüll: Abfälle, die aufgrund ihrer besonderen Gefährlichkeit oder Giftigkeit nicht zusammen mit anderen Abfällen entsorgt werden dürfen, z.B. Chemikalien oder Medikamente.

Ressourceneffizienz: Die effiziente Nutzung von Ressourcen, um den Verbrauch von Rohstoffen und Energie zu reduzieren und Abfall zu minimieren.

Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) : Das zentrale Gesetz für Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland. Es regelt die Vermeidung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen und legt die Grundsätze für die Kreislaufwirtschaft fest. Das Gesetz legt auch die Verantwortlichkeiten der verschiedenen Akteure in der Abfallwirtschaft fest und regelt die Organisation und Überwachung der Abfallwirtschaft.

Verpackungsverordnung (VerpackV): Die VerpackV regelt die Verwendung und Entsorgung von Verpackungen in Deutschland. Sie legt fest, dass Verpackungen lizensiert und recycelt werden müssen, um die Umweltbelastung zu reduzieren.

Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG): Das ElektroG regelt die Verwendung und Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten in Deutschland. Es legt fest, dass diese Geräte recycelt und umweltgerecht entsorgt werden müssen.

In deinem Beruf kommt zwangsläufig der Umgang mit Müll auf dich zu – allzu zimperlich solltest du diesbezüglich also nicht sein. Abgesehen davon sind die Voraussetzungen für den Job sehr spannend. So brauchst du ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein: du verstehst, welche Auswirkungen die fachgerechte oder falsche Entsorgung von Müll für den Planeten mit sich bringt, und wie man negative Auswirkungen minimieren kann. Auch technisches Verständnis kann nicht schaden: nicht nur musst du verstehen, warum die Maschinen den Abfall aufbereiten, sondern auch wie sie das tun. Auch eine ausgeprägte Organisationsfähigkeit ist nötig – gerade im Umgang mit gefährlichem Abfall sind viele Vorschriften zu beachten und Prozesse einzuhalten.

Als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft hast du sehr gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt, da die Notwendigkeit, Ressourcen – und dazu gehören Abfälle – nachhaltig zu nutzen, zunimmt. Die Kreislaufwirtschaft wird vor allem für Branchen mit Rohstoffknappheit immer wichtiger – die Abfallmengen steigen, die verfügbaren Rohmaterialien nehmen ab. Der Fokus auf Sekundärrohstoffe und Recyclingmaterialien wächst dementsprechend. Nachhaltigkeit und Ökologie werden immer wichtiger, und so auch dein Beruf.

Durch Aus- oder Weiterbildungen kannst du dein Profil weiter schärfen und deine Karriereleiter ausbauen – das geht nach individuellen Interessen und Berufserfahrung. So gibt es viele Schulungen zu spezifischen Themen, wie Gefahrguttransport oder Abfallrecht. Aber natürlich gibt es auch große Weiterentwicklungsmöglichkeiten in der Branche: Mit einem Techniker- oder Meistertitel, einem Studium der Umwelt- und Recyclingtechnik oder Umwelttechnik. Auch ein Fachwirt – Umweltschutz ist drin.