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Beruf es Monats: Bäcker/-in

Du magst Backwaren und das traditionelle Handwerk, verbunden mit neuen Methoden? Du liebst es, Lebensmittel herzustellen, Rezepte zu verbessern und deine eigenen Rezepte zu entwerfen? Dann wäre vielleicht die Ausbildung zum/zur Bäcker/-in etwas für dich. Unser Beruf des Monats zeigt dir, was dich während deiner Ausbildung und danach erwartet.

Du bist kreativ und möchtest deine eigenen Torten und Pralinen herstellen? Dann schau doch mal beim Beruf des Monats "Konditor/in" vorbei.

Das machst du während der Ausbildung

Die Ausbildung zum/zur Bäcker/-in ist eine duale Ausbildung – du besuchst im Wechsel Berufsschule und Praxisbetrieb. Die Dauer beträgt 3 Jahre. Mit Abitur kannst du sogar nach anderthalb Jahren fertig sein. Du kannst deine Bäckerausbildung mit jedem Abschluss starten.

Die Berufsschule läuft meistens im Blockunterricht, also in mehreren Wochen hintereinander, ab. Zu den Inhalten gehört beispielsweise Lebensmittelkunde, bei der du erfährst, welche Zutaten es gibt und wie sie sich auf das Produkt auswirken.

Zum Bäckerhandwerk gehört viel mehr als nur das Backen selbst. Du lernst auch Hygienevorschriften kennen, die in einer Bäckerei besonders wichtig sind, um saubere und sichere Produkte herzustellen. Du lernst die verschiedenen Maschinen und Geräte kennen und wie man sie einsetzt. Aber auch Mathe gehört zum Stundenplan – etwa zur Berechnung von Mengen und Rezepten.

Im Betrieb geht es dann in die Praxis – du stellst Teig her und formst daraus leckere Semmeln und andere Backwaren. Auch den Umgang mit den verschiedenen Maschinen lernst du nun immer besser kennen.

Infobox!

  • Sauerteig: Eine Mischung aus Mehl und Wasser, die durch natürliche Hefen und Milchsäurebakterien fermentiert wird. Sauerteig dient als Triebmittel und verleiht Brot einen einzigartigen Geschmack und eine längere Haltbarkeit.
  • Teigruhe: Die Ruhephase, in der der Teig geht und sich entwickelt. Während der Teigruhe entspannen sich die Klebereiweiße im Teig, wodurch das Brot später luftiger und lockerer wird.
  • Ofentrieb: Das Aufgehen des Teigs während der ersten Minuten im heißen Ofen. Der Ofentrieb sorgt dafür, dass das Brot sein Volumen vergrößert und eine schöne Krume bekommt.
  • Gärung: Der Prozess, bei dem Hefen und Bakterien Zucker in Kohlendioxid und Alkohol umwandeln. Durch die Gärung entstehen Gase, die den Teig auflockern und ihm Aroma verleihen.
  • Fensterprobe: Eine Methode, um die Dehnbarkeit und Elastizität des Teigs zu prüfen. Man zieht ein Stück Teig dünn aus, bis es fast durchsichtig wird. Wenn der Teig reißt, bevor er durchsichtig ist, muss er weiter geknetet werden.

Das machst du im Beruf

Als Bäcker/-in versorgst du Menschen mit frischen Lebensmitteln. Du backst, wenn andere noch schlafen und sorgst dafür, dass am Morgen ein Frühstück auf dem Teller landet.

Dein Tag beginnt schon früh am morgen. Gegen zwei oder drei Uhr stehst du auf und begibst dich in die Arbeit. Im Betrieb angekommen, ziehst du dir deine Arbeitsklamotten an, setzt dir deinen Haarschutz auf und wäschst dir die Hände. Dann kann der Tag starten.

Du fertigst aus hochwertigen Rohstoffen nach vorgegebenen Rezepturen ein breites Angebot an Backwaren an. Je nach Rezept mischst du ausgewählte Zutaten zusammen und überwachst die großen Teigmaschinen. Dabei kontrollierst du immer wieder die Teigbildung und den Gärungsprozess. Ist dein Teig bereit, machst du daraus, was immer gewünscht ist. Semmeln, Brot und Brezen. Alles hat seine eigene Form. Jetzt kontrollierst du noch deine Produkte. Du schaust, ob alles so passt, wie es gewünscht ist oder ob dir Fehler unterlaufen sind. Das wichtigste dabei ist, dass alle Waren die gleiche Qualität und Größe haben. 

Zum Ende deines Arbeitstages reinigst du die Maschinen und achtest auf geltende Hygienestandards. Denn sollten diese nicht eingehalten werden, kann es zu größeren Problemen kommen. Welche Standards gelten, lernst du in der Ausbildung. Regeländerungen gibt es auch stets; über diese erkundigst du dich selbst oder du wirst vom Arbeitgeber informiert.

Das sollte dich begeistern

Um die Ausbildung als Bäcker/-in starten zu können, sind vor allem wichtig:

  • Sorgfalt: Sorgfältige Arbeit spielt eine wichtige Rolle. Deine Ware sollte gleich aussehen, in Größe und Form. Zudem kaufen die Kunden nach dem Auge. Sind dir die Semmeln misslungen und sehen nicht gut aus, werden sie weniger gekauft.
  • Kreativität: Du solltest ein Gespür für Ernährungstrends haben und deine eigenen Rezepte kreieren, denn deine Kunden kommen nur, wenn du gute Ware verkaufst.
  • Frühes Aufstehen sollte dir leicht fallen, denn das musst du als Bäcker/-in auf jeden Fall.
  • Teamfähigkeit: Du solltest gerne im Team arbeiten, hast jedoch als Bäcker/-in auch durch die Arbeitszeiten ein ganz anderes Arbeitsklima. Viele beschreiben dieses als ruhiger und entspannter.

Deine langfristigen Aussichten

Nach der Ausbildung stehen dir viele Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Als Bäckergeselle kannst du die Prüfung zum technischen Fachwirt absolvieren, du qualifizierst dich für die mittlere Führungsebene und kannst die Leitung in bestimmten Arbeitsbereichen übernehmen. Auch deinen Bäckermeister kannst du machen. So kannst du dann selbst die Ausbildung leiten oder dich selbstständig machen.

Als Bäckermeister kannst du später auch an bestimmten Hochschulen studieren. Beispielsweise Lebensmitteltechnologie oder Ernährungswissenschaften kommen infrage.

Auf einen Blick

Berufsbezeichnung

Bäcker/-in

Dauer der Ausbildung

3 Jahre

Erforderlicher Schulabschluss

Keiner vorgegeben.

Schulisches Vorwissen

Mathe, Kunst, Chemie

Ausbildungsvergütung (nach Tarif)

1. LJ: ca. 850,- €

 

2. LJ: ca. 950,- €

 

3. LJ: ca. 1.250,- €

Einstiegsgehalt

ca. 1.900 - 2.300,- €